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Energiekennwerte (EnPI)

Vor einiger Zeit haben wir Ihnen an dieser Stelle die Element-Methode zur Berechnung komplexer Kennwerte vorgestellt; heute möchten wir uns an dieser Stelle den „einfacheren“ Energie-Kennwerten wie zum Beispiel Energieeinsatz pro Tonne Produkt oder Energieeinsatz pro € Umsatz widmen.

Die Verwendung von Elementen und Regelwerken zur Definition und Berechnung von Kennwerten eignet hervorragend für komplexe, variable Szenarien; einfache Kennwerte benötigen diese Komplexität jedoch nicht zwingend.

Wir setzen daher für diese einfacheren Kennwerte unseren Formeleditor ein, der es dem Anwender ermöglicht, alle im System vorhanden Daten miteinander in mathematischen Bezug zu setzen.

Nun, wie kommt man zu einen solchen einfachen Kennwert in WiriTec C?

Zunächst einmal gilt, dass alle Werte, die in WiriTec C gespeichert sind in Kennwerte einfließen können. Dies ist unabhängig davon, ob sie automatisch gemessen, manuell erfasst oder aus Fremdsystemen übernommen wurden. Auch ist es nicht entscheidend, ob die Daten als ¼ Stunden-Werte in Datenreihen oder nur als Jahreswerte in Merkmalen vorliegen.

Typischerweise besteht ein Energiekennwert aus einer oder mehreren Energieverbrauchsdatenreihen sowie den zugrunde liegenden Parametern wie Produktionszahlen oder Umsatzdaten. Alle benötigten Datenreihen oder Merkmale werden nun im Formeleditor miteinander in Bezug gesetzt. Die so entstehenden Formeln werden entweder als Datensatz innerhalb einer Ansicht oder als eigenständige virtuelle Datenreihe gespeichert.

Um einen Kennwert mit nur einer Formel beschreiben zu können, kann der Formeleditor auch verschachtelte Formeln auswerten. Somit kann beispielweise zunächst der Gesamtenergieeinsatz aus mehreren Datenreihen summiert werden bevor die Verbindung zu einem weiteren Parameter hergestellt wird. Auch eine Normierung der unterschiedlichen Energieträger auf eine Einheit ist im Formeleditor mit wenigen Klicks möglich. So wird oftmals die gemessene Menge Nm³ Gas in Kilowattstunden umgerechnet.

Durch die Verwendung der im System hinterlegten Berechungs- und Datenaufbereitungslogik muss sich der Anwender keine Sorgen darüber machen, ob die Daten alle im gleichen Zeitintervall vorliegen. Das System bereitet die Daten automatisch entsprechend dem gewählten Intervall für den zu betrachtenden Zeitbereich auf.

Die so berechneten Kennwerte lassen im Chart analog zu den sonstigen gemessenen Werten darstellen und mit allen verfügbaren Funktionen grafisch auswerten. Da alle Berechnungen ad-hoc erfolgen, kann der Anwender einfach entlang der Zeitachse navigieren oder das Betrachtungsintervall verändern. Somit lassen sich beispielsweise jahreszeitliche Veränderungen erkennen oder Ausreißer auf einen Blick identifizieren.

Neben dem Mehrfach-Chart eignet sich insbesondere das Vergleichs-Chart hervorragend zur Auswertung von Kennwerten. Das Vergleichs-Chart legt einen besonderen Augenmerk auf die zeitlichen Veränderungen von Werten sowie ihre Entwicklung in Bezug auf Baselines oder Zielwerte.

Kennwert-Vergleichs-Chart