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Neues aus dem FUTURE.LAB – Maintenance Augmented Reality

Heute möchten wir Ihnen mal wieder einen Einblick in die Arbeit unseres FUTURE.LABs geben. Neben vielen anderen Themen beschäftigen wir uns aktuell damit, wie neue Technologien die Effizienz von Instandhaltungsprozessen steigern können.

Hinter dem Arbeitstitel „Maintenance AR“ verbergen sich verschiedene Projekte und Prototypen, die sich alle mit dem Einsatz von Augmented Reality (AR) Methoden im Umfeld der Instandhaltung befassen. Die grundsätzliche Idee aller dieser Projekte ist immer, das Personal im Feld durch zusätzliche Information bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Schon heute wird das Abarbeiten von einfachen Aufgaben vielfach durch mobile Endgeräte unterstützt. Die neuen AR Technologien ermöglichen es, zusätzlich Hilfestellungen, Anweisungen oder Informationen direkt auf das betreffende Bauteil zu projizieren.

Unter Verwendung von entsprechenden Ausgabegeräten wie Tablets, Smartphones oder AR-Brillen wird das Personal beispielsweise durch Pfeile direkt zum entsprechenden Standort geführt und vor Ort die relevanten Kabel, Schalter, Armaturen oder andere Bauteile visuell hervorgehoben sowie die notwendigen Arbeitsschritte eingeblendet.

Für die Identifikation der jeweiligen Anlagen oder Bauteile bieten sich je nach Anwendungsfall unterschiedliche Möglichkeiten an. Im einfachsten Fall arbeiten wir hier mit QR- oder Barcodes. Der große Vorteil hierbei ist, dass diese Tags schon heute bei vielen Unternehmen im Einsatz sind und somit der zusätzliche Aufwand minimiert wird. Das AR-Geräte erkennt diese Codes, ruft ad-hoc die hinterlegten Informationen ab und bereitet sie für den Anwender auf. Selbstverständlich können hiermit nicht nur einzelne Informationen, sondern ganze Prozessabläufe dargestellt werden.

Eine ganze neue Möglichkeit der Identifikation bietet uns die Objekterkennung, neudeutsch Object Detection genannt. Hierbei greifen wir auf eine KI-Methode zurück, die auf verschiedene Objekte angelernt wird und diese später zuverlässig erkennt. Der große Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie die vorherrschenden Probleme der Lesbarkeit von Barcodes und QR-Codes elegant umschifft. Wir nutzen diese Methode aktuell für verschiedene Anwendungsfälle. Ein Projekt beschäftigt sich mit Gang- und Funktionstest von Sprinkleranlagen. Hierbei wird der Anwender zunächst unter Verwendung von Richtungspfeilen zur richtigen Anlage „gelotst“. Im Anschluss werden die zu manipulierenden Bauteile wie Sperrventile, Regler oder Knöpfe in der richtigen Reihenfolge markiert und mit der passenden Arbeitsanweisung versehen.

Augmented Reality für Sprinkleranlagen

Ein weiterer Anwendungsfall hierfür ist die Unterstützung von sogenannten ITIL-Prozessen im Rechenzentrum. Auch hier wird der Ausführende zu dem jeweiligen Rack geleitet und das auszubauende Gerät oder auch der zu patchende Port markiert. Für genau diesen Anwendungsfall sind wir außerdem in diesem Jahr für den Deutschen Rechenzentrumspreis nominiert.

Neben der Steigerung der Effizienz von Instandhaltungstätigkeiten ist auch der Aspekt der Dokumentation nicht zu vernachlässigen. Durch die vollständige Digitalisierung des Prozesses, ist dieser durchgängig dokumentiert und somit unabhängig von der durchführenden Kraft. Ob eigener Mitarbeiter oder externer Dienstleister, alle Ausführungszeitpunkte, die getätigten Arbeitsschritte und gegebenenfalls Bilddokumentationen werden alle an einem zentralen Ort abgelegt und dauerhaft gespeichert.

Der nächste Entwicklungsschritt wird sein, die Technologien unseres Partners FRAMENCE hier ebenfalls einzubinden. Durch die in FRAMENCE vorhanden Hybrid-Modelle lässt sich die Navigation hin zu Anlage weiter vereinfachen und die – bei Bedarf vorhandene Datenbasis – um ein Vielfaches erhöhen. So kann der Anwender in Zukunft auch auf die Bilddokumentation aus der Vergangenheit zugreifen, weitere Informationen aus der Umgebung darstellen oder aber die Anlage sogar um 3D-Objekte erweitern.

Wenn Sie sich für diese oder unsere anderen Forschungsprojekte interessieren, kontaktieren Sie uns und wir laden Sie gerne in unser FUTURE.LAB ein.