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Photogrammetrische Ergänzung von BIM-Modellen

BIM-Modelle repräsentieren in den meisten Fällen die Bauteile (Wände, Decken, Stützen, Fenster, Türen etc.) von Bauwerken, seltener technische Gewerke und Ausstattungen. Vor allem bei der 3D-Nachdokumentation von Gebäuden beschränkt man sich aus Kostengründen auf die oben genannten Bauteile.

Um ein 3D-Gebäudemodell für alle Dokumentations-, Prüf- und Instandhaltungsprozesse zu nutzen, sind viele weitere Sachinformationen notwendig. Ein Großteil dieser Informationen steht heute in unterschiedlichen Datenbeständen und -strukturen unabhängig voneinander zur Verfügung. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, all diese Informationen im Sinne eines digitalen Zwillings zusammenzuführen und als Basis für die unterschiedlichsten Prozesse zu nutzen.

In Testumgebungen konnten wir nachweisen, dass es mit Unterstützung moderner KI-Verfahren möglich ist, photogrammetrische Dokumente (z. B. Bilder von Wänden) automatisch mit dem BIM-Modell zusammenzuführen. Aus den Bildern können dann weitere Details extrahiert, als Bauteile mit Sachdaten erkannt und in der Bauteildatenstruktur gespeichert werden. So kann ein angelerntes System sehr einfach Schalter, Steckdosen, Heizkörper, Tür- und Fenstermodelle, Klima- und Lüftungseinbauten und vieles mehr erkennen und dokumentieren.

Wenn Bauteile eindeutig erkannt werden, lassen sich auch weitere vorhandene Informationen zuordnen.

Die logische Verbindung von Sach- und Stammdaten mit den Prozessdaten ist eine Grundfunktion des speedikon® C-Systems. Das bedeutet, dass man mit dem Anklicken eines Objektes im 3D-System seine gesamte Datenwelt erhält und bearbeiten kann. Diese Funktion dehnen wir nun auf Bilder aus, die sehr viel wirtschaftlicher zu beschaffen sind als komplexe 3D-Modelle, aber teilweise einen höheren visuellen Informationsgehalt haben.

Sehr wichtig ist dieser Dokumentationsprozess auch für die unterschiedlichen Baustadien, da viele Situationen nach Schließen von Decken, Wänden und Fußböden nicht mehr ohne Weiteres nachvollziehbar sind. Es ist natürlich nicht neu, dass Bauzustände photogrammetrisch dokumentiert werden. Wir integrieren aber diese Fotodokumentation lagerichtig und mit Zeitbezug in das 3D-Modell. Auf Knopfdruck lassen sich dann Informationen abrufen und weiterverarbeiten.